Manche Männer erleben Freisetzung von ihrer Pornosucht von einem Moment auf den anderen. Viele jedoch gehen einen längeren Weg, machen einen Prozess durch, aber kommen ebenso ans Ziel? Unfair? Auf den ersten Blick scheint das vielleicht so. Aber wenn wir genauer hinschauen, wenn wir uns Gottes Blick auf das Ganze geben lassen, dann ändern wir unsere Meinung. Allerspätestens im Nachhinein, wenn wir auf den beschrittenen Weg zurückblicken.
Egal wie du Freisetzung erlebt hast oder sie noch erleben wirst – beides sind Prinzipien in Gottes Reich. Wie oft lesen wir in der Bibel, dass Jesus spricht: „Steh auf und geh!“ und in dem Moment ist der Lahme geheilt und kann gehen. Von jetzt auf nachher. Ein Wunder!
Dass aber auch Freisetzung auf dem Weg passiert, lesen wir in Lukas 17,11-19, als Jesus den 10 aussätzigen Männern begegnet. Schlag doch gleich mal deine Bibel auf und lies die 9 Verse. Ich glaube, wir können daraus einige Parallelen ziehen für Freisetzung von Pornografie. Ich möchte dich tiefer mit reinnehmen, wie Jesus hier gehandelt hat und meine Gedanken dazu teilen.
V.12: Und bei seiner Ankunft in einem Dorf begegneten ihm zehn aussätzige Männer, die von ferne stehen blieben.
Das erinnert mich gerade an unsere aktuelle Zeit mit „Abstandhalten“. Eine brandaktuelle Geschichte also. Klink dich gedanklich mit ein! Hier möchte ich die erste Parallele ziehen:
I. Fühlst du dich gerade auch so, als wäre ein Abstand zwischen dir und Gott? Oder hast du dich so gefühlt, als du mit diesem Problem der Pornografieabhängigkeit zu Gott kamst? Du merkst, Intimität ist gefühlt nicht möglich? Irgendetwas steht zwischen dir und ihm! Aber sie kamen auf Jesus zu, sie sind einen aktiven Schritt gegangen – soweit es ihnen möglich war. Wo stehst du gerade? Hast du Gott den Rücken gekehrt? Oder versuchst du so nah wie möglich an ihn ranzukommen? Glaub mir, Jesus hält nichts von Abstand. Er ist ein Gott der Nähe. Egal, was zwischen dir und ihm steht. Er hat bereits dafür gelitten und bezahlt. Die Frage ist vielmehr: Lässt du die Sucht weiterhin zwischen dir und ihm stehen oder räumst du sie aus dem Weg?
V.13: Und sie erhoben ihre Stimme und sprachen: „Jesus, Meister, erbarme dich über uns!“
Irgendwie mussten sie geglaubt haben, dass Jesus sie heilen kann. Sonst wären sie ja nicht zu ihm gekommen mit ihrer Not. Glaubst du (noch), dass Gott dich heilen und freisetzen kann und es auch tun wird? Hier die nächste Parallele bzw. ein Unterschied:
II. Was riefen sie? „Erbarme dich über uns!“ Wenn ich auf meine Suchtgeschichte zurückschaue, kann ich mich mehr an andere Gebete erinnern. Ich kam mit klaren Vorstellungen zu Gott, machte ihm förmlich einen Vorschlag, wie er mich freisetzen könnte oder sollte. Ich flehte in an: Tu dies, tu das! Erbarme dich über uns? Ich weiß nicht, ob ich das so gebetet habe. Das gäbe Gott und gleichzeitig deinem gedanklichen Horizont eine unglaubliche Weite – ja einen großen Spielraum, wie dieser Rettungsakt aussehen kann. Glaubst du wirklich, du weißt was das Beste für dich ist? Wenn solche Gedanken in mir auf- bzw. Worte aus mir herauskommen tue ich hoffentlich schnell Buße. Nicht mein, sondern DEIN Wille geschehe. Ja, ich glaube, dass Gott allein weiß, was das Beste für mich ist. Und das weiß er auch für dich. Schreibst du Gott vor, wie er dich befreien soll?
V.14: Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, während sie hingingen, wurden sie rein.
Es gab zu der damaligen Zeit nur einen einzigen Grund, warum ein Aussätziger zum Priester gehen sollte: Wenn er rein war. Waren sie das, als sie sich aufmachten? Absolut nicht. Krass – was für ein Glaubensschritt bzw. Schritte. Mit jedem Schritt hin zum Priester bewiesen sie weiteren Glauben. Aus dem Text geht nicht hervor, wie lange der Weg war und wann sie geheilt wurden. Nach ein paar Metern? Kurz vor der Ankunft? Oder erst als sie für die ersten Worte ansetzen wollten? Eigentlich nebensächlich. Fakt ist, die Männer gingen im Glauben, bis sie beim Priester waren. Hier die nächste Parallele:
III. Bist du bereits auf dem Weg? Zögerst du noch? Mangelt es dir an Glauben? Ja, es ist ein wahrer Glaubensschritt, aber ein Schritt, der sich lohnt. Wenn du frustriert an der Wegkreuzung stehen bleibst, dann erwarte nicht, dass sich etwas ändert. Der Anteil, den die Männer dazu beitragen mussten, war es, dass sie den Weg im Vertrauen beschreiten. Gott ist treu in seinem Wort. Wenn er etwas sagt, dann hält er es! Mir gefällt der Englische Ausdruck hier: As you go… dann setzte Gottes Kraft ein. Schlage den Weg der Freiheit ein, ohne zu wissen wie lange der Weg ist, was dich auf dem Weg erwartet. Egal! Eins steht fest: Gott wird dich freisetzen und wahrscheinlich nicht nur von Pornografieabhängigkeit – je nachdem wie lange dein "Weg zum Priester" ist. Glaubst du? Gott ist treu, as you go!
V.15-16: Einer aber von ihnen kehrte wieder um, als er sah, dass er geheilt worden war und pries Gott mit lauter Stimme, warf sich auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm; und das war ein Samariter.
Was für eine Reaktion. Findest du sie angemessen? Ich schon! Keine andere Reaktion wäre passender oder würde nur ansatzweise dem gerecht werden, was Jesus für den Mann getan hat. Sein Leben ist nicht mehr wie es vorher war. Kein Abstand mehr, keine schrägen Blicke mehr, keine Abgrenzung mehr. Er gehört jetzt wieder dazu. So wie dieser Mann die Barmherzigkeit und Gnade Jesu erlebt hat, hast sie vielleicht auch du bereits erlebt – deine Freisetzung von Pornografiesucht. Vielleicht stehst du aber auch erst kurz vor dem Durchbruch oder bist erst am Anfang. Egal wo du dich auf dem Weg befindest: Wichtig ist, dass du auf dem "Weg zum Priester“ bist . Im Glauben zu gehen, wie Jesus es befiehlt.
Aber Moment Mal. Da waren doch 10 Männer! Und nur einer kam zurück und dankte Jesus? Aber es wurden doch alle geheilt! Jesus wusste das und trotzdem heilte er alle 10 – nicht nur den einen. Was für einen wunderbaren Gott wir haben. Voller Barmherzigkeit und Gnade! Fühlst du dich ertappt? Du läufst vielleicht schon länger in Freiheit, genießt diese auch, aber bist du zurück zu Jesus und hast ihm alle Ehre gegeben? Ich will dir kein schlechtes Gewissen machen. Absolut nicht! Ich wünsche mir für dich, dass dir die Augen aufgehen und du neu sehen kannst, was Jesus eigentlich für dich getan hat. Wie ist deine Reaktion?
Dankbar? Gleichgültig? Opferbereit?
Wie kannst du deine Reaktion zum Ausdruck bringen? Überlege mal, ob Gott dich nicht nur für dich freigemacht hat, sondern auch für andere! Erzählst du dein Zeugnis? Verbreitest du Hoffnung unter all den hoffnungslosen Männern? Mach dir mal Gedanken darüber. Wenn du uns etwas mitteilen möchtest, kannst du uns gerne eine E-Mail schreiben.
Ach ja, dieser Mann war übrigens ein Samariter. Man hätte solch eine Reaktion von ihm am wenigsten erwartet. Samariter und ihr Land wurden damals von Frommen verachtet und gemieden. Aber nicht von Jesus. Freiheit gibt es für alle Menschen. Eine unterwartet Reaktion der Dankbarkeit!
von Tobias Dietrich, 05/2020
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Brevo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen